Bauchfett und Darmgesundheit

Kräftiges Bauchfett ist keine gute Energiereserve. Es ist unnötiges Gewicht, kann Bandscheiben und Gelenke schädigen sowie chronische Erkrankungen auslösen.

Sättigungskontrolle

In den Fettzellen eines gesunden Bauches werden verschiedene Signalstoffe bzw. Hormone gebildet, so etwa der Botenstoff Leptin, der im Gehirn das Hungergefühl hemmt und an der Regulierung des Fettstoff wechsels beteiligt ist. Bei zunehmendem Bauchfett erhöht sich der Leptingehalt bis es ver-sagt und resistent wird. Der Körper verliert die Sättigungskontrolle.

Stärkung des Immunsystems

Leptin hat auch einen gewissen Einfluss auf das Immunsystem und spielt bei verschiedenen Krebserkrankungen eine Rolle. Daher wird von Ärzten vor zuviel tierischem Eiweiß und Fetten gewarnt.

Schutz der Blutgefäße

Adiponectin ist ein weiterer Botenstoff der Fettzellen. Zum einen hemmt es Entzündungen, wodurch die Blutgefäße (z. B. Herzkranzgefäße) geschützt werden, zum anderen erhöht es die Insulinempfindlichkeit, was die Energieverbrennung fördert. Bei zu starkem Bauchfett sinkt der Adiponectinspiegel und bewirkt gerade das Gegenteil: Es greift die Blutgefäße an, löst Entzündungen aus und führt zu Bluthochdruck und Arteriosklerose.

Gefährlich: Hormonpoduktion

Starkes Bauchfett führt auch zur Bildung von Zytokinen, die ebenfalls Entzündungsstoffe bilden und sogar Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz auslösen können.

Gefährlich ist insbesondere das Zytokin Interleukin-6. Es schädigt die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse und wird zum Auslöser von Diabetes (Zuckerkrankheit).

Förderung der Immunabwehr

Der Darm ist nicht nur ein Verdauungsorgan und Stimmungsmacher, sondern auch das größte Immunorgan.

In der Darmschleimhaut arbeiten etwa 77 % unserer Abwehrzellen. Unterstützt werden sie durch viele Billionen Verdauungsbakterien im Darm. Diese fördern nicht nur die Nahrungsverwertung, sondern auch den Abwehrkampf der Immunzellen.

Im Darmbereich konzentriert sich die größte Ansammlung von Lymphbahnen. Ca. 200 Lymphknoten übernehmen die Entgiftung der Verdauungssäfte aus der Nahrungsaufnahme.

In den Lymphknoten identifizieren weiße Blutkörperchen Bakterien, Viren, Krebs-Metastasen sowie andere Krankheitserreger und produzieren genau passende Antikörper, damit die T-Helferzellen und T-Killerzellen diese Krankheitserreger vernichten können.

Diese Zusammenhänge lassen erkennen, wie bedeutungsvoll die Bauch-Darmregion für unsere Gesundheit ist. Probleme sollten daher immer möglichst schnell beseitigt werden.